Zwei innovative Programme bei FABIDO: Mit geflüchteten Menschen dem Fachkräftemangel entgegen wirken

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Dass die Programme „Startklar“ und „Kita-Einstieg“ nach nur einem halben Jahr gestartet werden konnten, liegt an der guten Zusammenarbeit von allen Beteiligten: Job-Center, Dezernat 4, FABIDO, Kitas, Volkshochschule und Agentur für Arbeit.
Dass die Programme „Startklar“ und „Kita-Einstieg“ nach nur einem halben Jahr gestartet werden konnten, liegt an der guten Zusammenarbeit von allen Beteiligten: Job-Center, Dezernat 4, FABIDO, Kitas, Volkshochschule und Agentur für Arbeit. Roland Gorecki

„Startklar“ und „Kita-Einstieg“ heißen die beiden Programme, die am 1. Oktober gestartet sind. Sie sollen mittelfristig neue Fachkräfte in die städtischen Kitas bringen. Das Besondere: FABIDO hat die Teilnehmenden unter den Menschen gefunden, die nach ihrer Flucht aus der Heimat in Dortmund angekommen sind.

„Wir glauben ganz fest daran, dass das eine Win-win-Beziehung sein wird. Für unsere Kitas brauchen wir immer mehr gut qualifizierte Erzieher*innen, und wir bieten den neu angekommenen Menschen in Dortmund einen unkomplizierten Einstieg in den Arbeitsmarkt“, sagt Jugend- und Familiendezernentin Monika Nienaber-Willaredt.

Es sind noch Plätze frei

44 Menschen sind zum 1. Oktober in den Programmen gestartet, die die Flüchtlinge auf die Arbeit in den FABIDO-Kitas vorbereiten sollen. Daniel Kunstleben, Geschäftsführer bei FABIDO, freut sich über den Zuwachs aus anderen Ländern: „In unseren Kitas leben wir Vielfalt und Diversität. Darum passen diese Menschen auch so gut zu uns. Sie können mit ihren individuellen Voraussetzungen und ihren beruflichen Abschlüssen ein großer Gewinn für uns sein.“

72 Teilnehmer wären möglich gewesen. „Das kommt noch. Das Interesse ist ungebrochen und wir führen weiterhin Bewerbungsgespräche“, sagt Kunstleben. Ein Grund für den zeitlichen Verzug: Ausländische Zeugnisse etwa müssten für die Anerkennungsverfahren beim Jobcenter beglaubigt übersetzt sein. Das koste mehr Zeit als angenommen.

Knapp 100 Menschen haben sich bei FABIDO auf die beiden Programme beworben, die im Grunde ähnlich funktionieren: Drei Tage arbeiten die Teilnehmer*innen in einer der 99 FABIDO-Kitas mit, an zwei Tagen wird Deutsch gelernt. Durch die Arbeit mit den Kindern sollen die Teilnehmer*innen pädagogisches Wissen erlernen, in dem Sprachkurs in der Volkshochschule werden sie auch für fachliche Diskussionen fit gemacht. Gefordert ist die B2-Qualifikation.

Ziele von „Kita Einstieg“ und „Startklar“

„Kita Einstieg“ richtet sich an Menschen, die in ihrem Herkunftsland einen vergleichbaren Abschluss zur deutschen Fachhochschulreife gemacht haben. Damit steht ihnen nach dem Programm die dreijährige praxisorientierte Ausbildung (PIA) zum/zur Erzieher*in offen. Während des Programms arbeiten sie als Kita-Hilfskräfte bei FABIDO. Aktuell sind hier 21 Menschen gestartet.

Im Programm „Startklar“ haben zum Oktober 23 Menschen begonnen. Sie alle haben in ihrem Heimatland einen beruflichen Abschluss im pädagogischen Bereich gemacht. Ist die Anerkennung entsprechend, können sie als pädagogische Fachkraft (entsprechend einer/einem Erzieher*in) oder als pädagogische Ergänzungskraft (entsprechend einer/einem Kinderpfleger*in) beschäftigt werden. So lange werden sie bei FABIDO als pädagogische Hilfskräfte eingesetzt.

An der Finanzierung von „Startklar“ und „Kita Einstieg“ beteiligen sich das Jobcenter bzw. die Bundesagentur für Arbeit: Sie übernehmen einen Teil der Personalkosten - je nach Einzelfall bis zu 50 Prozent für maximal die Hälfte der Beschäftigungszeit, höchstens neun Monate. Die Kosten für die Sprachkurse bei der Volkshochschule übernimmt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

Autor*in
Marion Haake