Hürden oft zu hoch: Gering Qualifizierte wollen sich weiterbilden

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Von links: Gerhard Reutter und Rosemarie Klein vom Büro für berufliche Bildungsplanung, Angelika Preiß, Sprecherin der Geschäftsführung der PEAG Transfer GmbH
Von links: Gerhard Reutter und Rosemarie Klein vom Büro für berufliche Bildungsplanung, Angelika Preiß, Sprecherin der Geschäftsführung der PEAG Transfer GmbH PEAG Transfer GmbH

Dortmund – Ausbildung nicht abgeschlossen? Fünf Jahre nicht im gelernten Beruf gearbeitet? Gering qualifiziert ist die übliche Bezeichnung für Menschen, auf die das zutrifft. In Deutschland sind es aktuell etwa 4,7 Millionen Menschen. Auch ihre Situation braucht Aufmerksamkeit, wenn es um den Mangel an Fach- und Arbeitskräften geht. Beim "PEAG Frühstück am See" mit Expertinnen und Experten, aber auch Unternehmen, die gering Qualifizierte beschäftigen, ging es deshalb um Weiterbildung für diese Zielgruppe. Eingeladen hatte die PEAG Transfer GmbH. Anlass war die Eventwoche „to:DO Dortmunds neue Arbeit“ der Wirtschaftsförderung Dortmund.

Zum Titel des Frühstücks – Was tun, wenn sich meine Beschäftigten nicht weiterbilden wollen? – starteten Rosemarie Klein und Gerhard Reutter vom Büro für berufliche Bildungsplanung in Dortmund mit Überlegungen: „Unter welchen Bedingungen könnte es gelingen, Weiterbildung insbesondere für die gering Qualifizierten möglich zu machen?“, fragten sie und erinnerten daran, dass das Milieu, in dem gering Qualifizierte sich bewegen, ein ganz anderes sei als das mittelschichtsgeprägte und bildungsbürgerliche Milieu der Bildungs-, Beratungs- und Weiterbildungsanbieter.

Habitussensibilität und Empathie in der Beratung fördern

„Gering Qualifizierte werden eher nicht beteiligt an beruflicher Weiterbildung, als dass sie sich selbst nicht beteiligen würden“, verdeutlichte Gerhard Reutter das Problem hinter niedrigen Quoten. Was ist also die Lösung? „Weil Weiterbildungsentscheidungen keine einsamen Entscheidungen von Individuen sind, brauchen wir in der Bildungsarbeit und Qualifizierung dieser Menschen niedrigschwellige Zugänge“, forderte Rosemarie Klein: „Ganz zentral dabei ist die aufsuchende Beratung als Brücke zur Weiterbildung.“

Angelika Preiß, Sprecherin der PEAG Transfer-Geschäftsführung, bestätigte Zahlen und Einblicke des bbb. „Wir erleben das auch in unserer täglichen Beratung mit Transferbeschäftigten, in der Qualifizierung und Weiterbildung wichtige Themen sind“, sagte sie: „Oft müssen wir viel Überzeugungsarbeit leisten, damit gering Qualifizierte die Chance ergreifen.“ Mit der Beratung von PEAG Transfer sei aber dann sichergestellt, dass die Kosten gedeckt sind und Zeit für Qualifizierung vorhanden ist. „Nur so können wir auf Dauer das Fachkräfteproblem lösen“, sagte Angelika Preiß.

„Habitussensibilität“ forderte Rosemarie Klein als zentrale Kompetenz in der Beratung. Eigene, milieubedingte Prägungen abzubauen, sei wichtig: „Und vor allem Empathie für die Menschen.“ Personalverantwortliche, Beratende und Weiterbildende müssten deshalb dringend dabei unterstützt werden, solche Kernkompetenzen zu erwerben und weiterzuentwickeln. Wichtig auch die Erkenntnis: „Berufliche Weiterbildung für gering Qualifizierte ist alternativlos.“

Über PEAG Transfer

Die PEAG Transfer GmbH in Dortmund unterstützt seit 1997 Arbeitgeber, Betriebsräte und Beschäftigte bei betrieblich notwendigen Veränderungs- und Transformationsprozessen. Mit ihren rund fünfzig Mitarbeitenden begleitet sie Unternehmen bei der sozialverträglichen und verantwortungsvollen Durchführung von Stellenabbau. Ziel von PEAG Transfer ist die Vermittlung der von Arbeitslosigkeit bedrohten Menschen in eine neue Festanstellung. Zu den bundesweiten Firmenkunden zählen vor allem mittelständische Unternehmen aus allen Branchen. PEAG Transfer ist Teil der PEAG Unternehmensgruppe, zu der auch die PEAG Personal GmbH, die PEAG HR GmbH und die PEAG Mitarbeiter-Beteiligungs-GmbH gehören.

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Autor*in
Marion Haake