„Es ist nie zu spät, sich neuen Herausforderungen zu stellen!“ - Nachbericht zur Veranstaltung "DiversITy" vom 27.11.2024
Unter diesem Motto stand das Event „DiversITy“ am 27.11.2024 um darauf aufmerksam zu machen, welche Vielfalt und Chancen die IT für Frauen aller Altersklassen bietet. Women in Tech-Frauen berichteten exklusiv über ihren Werdegang, ihre Erfahrungen in der Branche und standen dem Publikum Rede und Antwort.
Es ist nie zu spät, sich neuen Herausforderungen zu stellen und in der IT Fuß zu fassen.
Die Digitalisierung bietet zahlreiche Möglichkeiten für die Karriere von Frauen. Es ist wichtig diese Chancen zu nutzen und Frauen dazu zu ermutigen, ihren Weg in der IT zu finden. Durchgeführt wurde die Veranstaltung durch das Projekt Competentia Westfälisches Ruhrgebiet (Laura Kanthak) in Zusammenarbeit mit dem Team „Frauen.Fachkräfte.Familie“ der Wirtschaftsförderung Dortmund (Mareike Kauffeld) und fand in den Räumlichkeiten des Café Durchblicks am Westfalenpark statt.
Neben einem Einblick in die Projekte der Wirtschaftsförderung Dortmund zu den Themen Förderung weiblicher Fachkräfte und IT (vorgestellt durch Mareike Kauffeld und Lena Lieblang), konnten die Besucher*innen zunächst einer spannenden Keynote zum Thema „Leaky Pipeline“ lauschen, vorgetragen von Anette Davids, Senior Software Developer und Diversity Managerin sowie Teamleitung im Women in Tech-Netzwerk.
Mit diesem Begriff wird der sinkende Frauenanteil auf den unterschiedlichen Karrierestufen beschrieben, der in vielen Branchen trotz höherer Bildungsabschlüsse von Mädchen und Frauen im Bildungs- und Arbeitsmarktsektor noch immer festzustellen ist und die strukturelle Ungleichheit von Frauen und Männern verdeutlicht.
Die Wichtigkeit von Vereinbarkeit und ganzheitlichen Diversitätsansätzen.
Obwohl eine Karriere im IT-Bereich gerade für Frauen viele Möglichkeiten und Vorteile bietet, gibt es hier noch großen Aufholbedarf, so Davids. Ist der Frauenanteil in IT-Teams in großen Unternehmen relativ hoch, so liegt er bei kleinen und mittleren Unternehmen bei durchschnittlich unter 10% (Quelle: https://www.computerweekly.com/de/news/252475593/Gehaltsumfrage-2019-2020-Frauen-in-der-IT-in-der-Unterzahl). Dabei ist der Fachkräftemangel in der IT-Branche groß – was können Unternehmen also tun, um weibliche Fachkräfte für sich zu gewinnen? Neben Fördermaßnahmen, die bereits im (Vor-)Schulalter ansetzen sollten um die MINT-Identität von Mädchen zu fördern und systematisch Raum für Mädchen und Frauen zu schaffen, sind Unternehmen vor allem beim Recruiting in der frühen sowie im Retaining in den späteren Lebensphasen von Frauen gefragt. Laut Davids müssen Unternehmen einen Einstieg bieten durch gezieltes Recruiting, Onboarding und Reskilling, den Ausstieg aus den Unternehmen verhindern durch die Erschaffung einer inklusiven Arbeitskultur und Karriereförderung und dürfen die Wichtigkeit von Faktoren wie Vereinbarkeit und die Gewährleistung ganzheitlicher Diversitätsansätze für Geschlecht und Alter nicht unterschätzen.
Weibliche IT-Vorbilder sind das A und O.
Beim Höhepunkt des Tages erzählten die Role Models Sandra Ahlers, IT Solution Owner, Anette Davids und Cynthia Mattingly, Engineering Manager, von ihren persönlichen Geschichten und Lebenserfahrungen aus der IT. Grundsätzlich waren sich alle drei Women in Tech-Mitglieder in einem Punkt einig: Die Vernetzung von Frauen ist für die berufliche Karriere essenziell.
Aber auch die Vorbildfunktion von Frauen, die ihren beruflichen Weg bereits gemeistert haben, ist ein wichtiger Bestandteil für die Förderung von weiblichen Karrieren: „Als junge Frau in der IT hätte ich gerne von Frauen gelernt, die vor mir den gleichen Weg gegangen sind. Jetzt kann ich das sein, was mir damals fehlte, und anderen den Weg leichter machen“, so Mattingly. Die Förderung von Frauen in der IT und somit einer diversen Belegschaft ist auch ein absoluter Gewinn für die Produktivität des Unternehmens sagt Sandra Ahrens: „Vielfältige Teams können von unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen profitieren. Dies fördert nicht nur Innovationskraft und kreative Problemlösungen, sondern bereichert auch die Unternehmenskultur.“ Den besonderen Fokus auf Altersdiversität des Events betonte Role Model Anette Davids noch einmal ganz deutlich. „Es ist immens wichtig, dass Unternehmen bewusst an ihrer Kultur und Diversität arbeiten, damit Frauen nicht in der Mitte ihres Berufslebens die IT wieder verlassen.“
Das Publikum stellte, angeregt durch die spannenden Berichte der Role Models, Fragen an die Expertinnen und tauschten sich gemeinsam über die Zukunft der Branche und die Rolle weiblicher Fachkräfte aus. So konnte das Bewusstsein der anwesenden Unternehmen und Teilnehmenden für die Bedeutung von Diversität in der IT-Branche erhöht und Einblicke in bewährte Methoden und Strategien zur Förderung von Diversität und Inklusion in der IT-Branche gegeben werden. Am Ende des Events nutzten die Besucher*innen die Möglichkeit sich aktiv mit den Expertinnen zu vernetzen.
Die Veranstaltung wurde durch das Projekt Competentia - Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet in Zusammenarbeit mit dem Team „Frauen.Fachkräfte.Familie“ der Wirtschaftsförderung Dortmund und in Kooperation mit Women in Tech e.V. durchgeführt.
Bericht: Laura Kanthak
Informationen zu den Veranstalter*innen:
Competentia – Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet
Das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet unterstützt Frauen, Unternehmen und Einrichtungen in der Region mit dem Ziel, die berufliche Chancengleichheit für Frauen zu verwirklichen und erwerbstätige Frauen in der regionalen Wirtschaft nachhaltig zu stärken. Um dies zu erreichen, suchen wir die Zusammenarbeit mit Unternehmen, Institutionen, Netzwerken und Verbänden.
Website Competentia: https://www.competentia-wr.de/
Website Wirtschaftsförderung: https://www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de/competentia
LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/competentia-wr-kompetenzzentrum-frau-beruf/?viewAsMember=true
Frauen.Fachkräfte.Familie
Um Gleichstellung im Beruf zu erreichen, fördern wir aktiv die Erwerbstätigkeit von Frauen. Denn in Dortmund ist der Anteil der erwerbstätigen Frauen traditionell unterrepräsentiert. Hier liegt, vor dem Hintergrund zunehmender Engpässe auf dem Arbeitsmarkt, ein ungenutztes Fach- und Arbeitskräftepotential. Insbesondere aber auch mit Blick auf den Gender Pay Gap (Lohnlücke zwischen dem Entgelt der Männer und dem der Frauen) und die Absicherung im Alter ist die Förderung von Gleichstellung im Beruf von größerer gesellschaftspolitischer Bedeutung. Die Wirtschaftsförderung Dortmund arbeitet daher an verschiedenen Ansätzen, um Unternehmen, Frauen und ihre Partner*innen bei der Beschäftigungsförderung zu unterstützen.
Website: https://www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de/frauenfachkraeftefamilie
Women in Tech e.V.
Women in Tech e.V. ist ein branchenübergreifender, gemeinnütziger Verein mit dem Ziel Frauen in technischen Berufen zu gewinnen, fördern und sichtbarer zu machen. Wir fühlen uns als Teil einer globalen Bewegung, unser Fokus liegt jedoch auf Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Website: https://www.womenintechev.de/