Zehn Ideen für die Ernährungswende in Dortmund ausgezeichnet

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Zehn Ideen für die Ernährungswende in Dortmund ausgezeichnet
Zehn Ideen für die Ernährungswende in Dortmund ausgezeichnet Foto: Wirtschaftsförderung Dortmund / Nadine Spittank

Vom 04. bis 12. November veranstaltete die Wirtschaftsförderung Dortmund den zweiten Innovationssprint (kurz: INNOSPRINT) zum Thema „Regionale und nachhaltige Ernährung für alle!“. Zehn Gründungsteams bzw. Unternehmer*innen nahmen an dem Format teil, um in nur einer Woche nach Lösungen für diese stadtgesellschaftliche Herausforderung zu suchen. Gestern präsentierten die Teilnehmer*innen ihre Arbeitsergebnisse in 5-minütigen Pitches.

Nina und Patrick Grothaus vom Asselner Gemüsegarten konnten mit ihrem Konzept sowohl die INNOSPRINT-Fachjury als auch das Publikum überzeugen und gewannen neben dem ersten Preis (5.000 €) auch den Publikumspreis (1.000 €). Seit einem Jahr baut das Ehepaar gesunde Lebensmittel ohne Einsatz von Chemie und schweren Maschinen im Dortmunder Westen an. Dabei ziehen sie alle Pflanzen selbst und machen sich die gute Beschaffenheit der Dortmunder Böden zu Nutze, um trotz kleiner Fläche ertragreich zu produzieren. Im Rahmen des INNOSPRINTs setzten sich die beiden mit der Professionalisierung ihres jungen Betriebs auseinander und loteten Möglichkeiten des Direktvertriebs aus. Zudem sollen perspektivisch Angebote für Kinder und Jugendliche geschaffen werden, um sie für diese Form der natürlichen Landwirtschaft zu sensibilisieren.

Das Thema frühkindliche Bildung steht auch bei der zweitplatzierten Annika Hester im Fokus. Die FH-Studentin möchte einen Verlag gründen und Bildungsspiele entwickeln. Ihr erstes Spiel „Zick Zack – Müll weg!“ führt Kinder und Jugendliche spielerisch an das Thema Mülltrennung heran. Den INNOSPRINT nutzte Annika, um einen ersten Prototypen für ein weiteres Spiel zu entwickeln, das über die Saisonalität von Lebensmitteln aufklärt. Aufgrund der ganzjährigen Verfügbarkeit von nahezu allen Obst- und Gemüsesorten im Supermarkt, fehle den Kindern das Bewusstsein dafür, dass landwirtschaftliche Erzeugnisse aufgrund der Jahreszeiten nur saisonal vor Ort produziert werden können.

Für das Gelingen der Ernährungswende müssen neben Kindern auch Erwachsene eingebunden werden, die in ihrer Rolle als Konsument*innen eine besondere Hebelwirkung entfalten können. Rafael Dyll und Melika Rezaei vom Mehrwegsystemanbieter CUNA haben während des INNOSPRINTs unter anderem eine Befragung durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Akzeptanz von Mehrwegbechern im To-Go-Geschäft nur sehr gering ausgeprägt ist. Auch die von der EU-Kommission eingeführte „Mehrwegangebotspflicht“ hat daran nur wenig verändert. Oftmals bewerten Konsument*innen Einwegbecher aus Pappe als unproblematisch. Aus diesem Grund möchte das CUNA-Team eine Aufklärungskampagne zum Thema starten, um den Handel und die Verbraucher*innen vom Mehrwert von Mehrweg zu überzeugen. Im Rahmen eines Förderprojekts zum Wissenstransfer sollen die Erkenntnisse und Prozesse aus der Modellregion Dortmund auf andere Städte und Regionen übertragen werden. Für diesen Ansatz wurde CUNA mit dem dritten Platz (3.000 €) des INNOSPRINTs ausgezeichnet.

Eine Übersicht aller INNOSPRINT Teams und ihrer Ergebnisse finden Sie auf https://greenhouse.ruhr/programm/innovationssprint/

Autor*in
Christoph Gallus