Hafenquartier Südliche Speicherstraße beim Deutschen Städtebaupreis 2025 ausgezeichnet




Das Hafenquartier Südliche Speicherstraße ist beim Deutschen Städtebaupreis 2025 gewürdigt worden. Die Entwicklung des Wissens-, Kreativ- und Digitalquartiers direkt am Hafenbecken in der Nordstadt erhielt am Freitag, 25. Juli, in Berlin eine Auszeichnung.
„Das Hafenquartier in Dortmund zeigt eindrucksvoll und modellhaft, wie aus einem Industrieareal ein zukunftsfähiges Stadtquartier wird, das Innovation, Identität und Integration vereint – mit einer Strahlkraft, die weit über Dortmund hinausreicht“, hieß es am Freitag in der Laudatio.
61 Projekte aus ganz Deutschland hatten sich in der Hauptkategorie um den Preis der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) beworben. 25 von ihnen nahm die Jury vor Ort in Augenschein. Schließlich blieben neun übrig, die bei der Preisverleihung gewürdigt wurden. In diesem Feld errang das Dortmunder Projekt eine der vier mit jeweils 1.000 Euro dotierten „Auszeichnungen“ nach dem „Hauptpreis“. Zusätzlich waren auch noch vier undotierte „Belobigungen“ vergeben worden.
Attraktiver Stadtraum mit breitem Nutzungsmix
An der südlichen Speicherstraße ist ein neuer, lebendiger Stadtraum in attraktiver Wasserlage auf ehemals unzugänglichem, industriell genutztem Hafengebiet entstanden. Nutzungsschwerpunkte liegen auf Forschung, Kreativität und Digitalität, bereichert um Aspekte wie Gastronomie, Bildung und Beratung. Diesen breiten Nutzungsmix lobte die Jury des Städtebaupreises als „besonders beeindruckend“.
Starke Konzepte erhalten den Zuschlag
Um das Quartier zu entwickeln, platzierte die Stadt als eigenes Projekt die Akademie für Theater und Digitalität und vergab weitere Grundstücke an private Investoren mit starken Konzepten. Den öffentlichen Raum gestaltete die Stadt aufwändig mit hoher Aufenthaltsqualität. Hafentypische Elemente blieben erhalten oder wurden gestalterisch aufgegriffen. Zudem hielt viel Grün Einzug ins Quartier, von über 90 neuen Bäumen bis zu mehreren Wildblumenwiesen. Von den insgesamt acht Hochbauprojekten sind vier bereits fertig: zum einen die beiden Bestandsumbauten des Bildungs- und Beratungshauses Heimathafen Nordstadt und des Lensing Media Port. Zum anderen die Neubauten des Leuchtturms am Anleger mit dem Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik ISST und die Akademie für Theater und Digitalität. Für die vier weiteren Hochbauten liegen konkrete Planungen vor. Die Quartiersentwicklung läuft aktuell im nördlichen Abschnitt der Speicherstraße weiter.
Viele Beteiligte - ein Gemeinschaftsprojekt
Beim Jurybesuch Anfang Januar waren Vertreter*innen aller Hochbauprojekte und der Stadtverwaltung im Heimathafen Nordstadt zusammengekommen, um zu unterstreichen: Das Hafenquartier Südliche Speicherstraße ist ein Gemeinschaftsprojekt vieler. Dieser „engagierte Kooperationsprozess“ zwischen privaten und öffentlichen Akteur*innen war auch eines der Merkmale, die die DASL in ihrer Laudatio hervorhob. Insgesamt würdigt der Preis nachhaltige und innovative Beiträge zur Stadtbaukultur, die aktuellen Herausforderungen zeitgemäßer Lebensformen Rechnung tragen, ebenso wie den Aspekten Gestaltung des öffentlichen Raumes, sparsamer Ressourcenverbrauch sowie Stadt- und Ortsbildpflege. Ausgezeichnet werden Projekte, die beitragen zur Verbesserung der stadtfunktionalen, stadträumlichen und architektonischen Qualität des Gebiets - alles zugunsten der dort wohnenden und arbeitenden Menschen.
Wanderausstellung macht Projekt bundesweit bekannt
Als beim Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnetes Projekt wird das Hafenquartier Südliche Speicherstraße nun Teil der Wanderausstellung „Stadt Bauen“, die ab September bundesweit gezeigt wird, sowie einer gleichnamigen Buchpublikation. Zuletzt hatte Dortmund 2018 den Deutschen Städtebaupreis gewonnen, mit der Entwicklung des „Hörder Dreiklangs“ aus Phoenix See, Phoenix West und der Stadterneuerung im Hörder Zentrum.
Die Projekte „Gestaltung öffentlicher Raum Speicherstraße-Süd“ und „Heimathafen Nordstadt“ wurden gefördert durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie die Städtebauförderung des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen.