Agiles Arbeiten in autonomen Teams: Was wir von Zalando lernen können..

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Beate Fleck

Agil ist das Gegenteil von träge und unbeweglich. Und Agilität ist genau das, was heute in der IT-Entwicklung gefragt ist. In komplexen Umgebungen müssen schnell gute Entscheidungen getroffen werden. „Wer gezwungen wird, übernimmt keine Verantwortung. Und wenn etwas schief läuft, werden Schuldige statt Lösungen gesucht.“, fasst Aike Sommer von Zalando ein Grundproblem in großen IT-Projekten zusammen. Daher hat Zalando vor 3 Jahren die Agilität als Unternehmenskultur am Dortmunder Standort am Phoenix-See mit knapp 100 Beschäftigten etabliert.

Es geht um bessere Effizienz

Nun treffen 3-4-köpfige Entwicklerteams bei Zalando selbst die Entscheidungen. Das Management liefert dazu die notwendigen Kontextdaten. Unternehmensziele, Werte und Kennzahlen sowie die Daten aus der kontinuierlichen Erfolgsmessung werden in regemäßigen Abständen mit den Teams kommuniziert. Dabei zählen Ausfallraten ebenso wie die Zufriedenheit jedes Teammitglieds.

Wertschätzung durch Kudo-Karten

Flankiert wird diese Arbeitsweise durch Unternehmenswerte wie Respekt, Zuhören und Wertschätzung. Auf großes Interesse der Zuhörenden stießen die sogenannten Kudo-Karten. Dies sind persönliche Nachrichten, die als Zeichen des Dankes und der Anerkennung an andere Mitmenschen weitergeben werden. Der Begriff „Kudo“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet Anerkennung, Lob, Ehre, Ruhm usw. Neben den vielfältigen Möglichkeiten, die Arbeit in den Teams selbst zu gestalten, spielt diese Wertschätzung und Anerkennung für Bianca Bartling von Zalando eine große Rolle: „Jeder Mitarbeiter hat durch diese Arbeitsweise Selbstverantwortung und die richtige Motivation.“

Höhere Zufriedenheit und weniger Fluktuation

Die agile Arbeitsweise in Teams baut starre Hierarchien und Vorurteile ab. Darin liegt eine Chance für Frauen, sich abseits von Stereotypen zu behaupten. Zudem hat Zalando eine für Entwickler sehr geringe Fluktuationsrate.

Die Einführung von agilen Team ist allerdings ein langer Prozess. Bei Zalando hat es drei Jahre gedauert, daher rät Aike Sommer: „Nicht Kopieren. Das wird schief gehen. Das Ganze ist ein Weg, nichts was man einfach umsetzt.“

Netzwerk Campus&Company

Mit rund 40 Besuchern und Besucherinnen fand das Thema „Autonome Teams – Das Arbeiten der Zukunft“ großen Anklang, darunter waren auch die Mitglieder des Netzwerks Campus&Company, das das Kompetenzzentrum Frau & Beruf Westfälisches Ruhrgebiet im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hat, um mehr Studentinnen und Absolventinnen für technische Jobs zu bringen.

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Autor*in
Ina Keppler